zuletzt aktualisiert:
25/5/2025
8 min
Kerstin

Die schönsten Reiseziele im Juni - Campen im Frühsommer

Der Sommer bricht an und wie wollen alle aus dem Haus! Wohin solltet ihr diesen Juni reisen? Wir zeigen euch einige der schönsten Ziele mit dem Wohnmobil für den Frühsommer!

Unsere liebsten Camper-Reiseziele im Juni

Zwischen Freiheit und Ferientrubel – Warum der Juni der beste (und unterschätzteste) Monat für Camper ist

Der Juni – die stille Heldin unter den Reisemonaten

Es ist wieder so weit. Der Juni steht vor der Tür – ein Monat, der unter Camper*innen einen fast zwiespältigen Ruf genießt. Die Tage sind länger, das Wetter wird stabiler, die Natur explodiert förmlich vor Farbe und Duft. Gleichzeitig ist der Juni der stille Vorbote der Hauptsaison, der große Bruder der noch entspannten Nebensaison, der kleine Vorgeschmack auf den Trubel, den der Juli bringen wird.

Viele von uns scheuen diesen Übergangsmonat. Zu früh für die klassischen Schulferien, zu spät für wirklich leere Plätze. Und doch: Wer genau hinsieht, entdeckt im Juni eine fast magische Zeit für Wohnmobilreisen. Ich habe es selbst ausprobiert – und nehme euch in diesem Artikel mit auf eine Reise durch fünf europäische Ziele, die im Juni besonders glänzen. Zwischen Adria, Atlantik, Lavendelfeldern und Mitternachtssonne werdet ihr sehen: Der frühe Sommer ist ein Geschenk. Man muss ihn nur annehmen.

Warum der Juni für Camper Gold wert ist

Bevor ich euch auf die Reise mitnehme, kurz ein paar handfeste Gründe, warum der Juni – objektiv betrachtet – einer der besten Monate für Camper ist:

1. Noch (relativ) leere Campingplätze:
In vielen Ländern ist der große Touristenansturm noch nicht angelaufen. Das heißt: Bessere Platzwahl, ruhigere Abende, weniger Staus auf beliebten Routen.

2. Mildes, oft perfektes Wetter:
Nicht zu heiß, nicht zu kalt. Der Juni bietet vielerorts ideales Campingklima – sei es beim Wandern in den Bergen, beim Stadtbummel oder beim Chillen am Strand.

3. Längere Tage = mehr Zeit draußen:
Spätestens ab Mitte Juni scheint die Sonne in Mitteleuropa bis in den späten Abend. In Norwegen geht sie sogar gar nicht mehr unter. Mehr Licht = mehr Leben.

4. Preislich oft noch fair:
Wer vor der offiziellen Hochsaison reist, profitiert häufig von niedrigeren Platzgebühren und attraktiveren Angeboten – egal ob Fähre, Campingplatz oder Eintrittskarten.

5. Authentischere Erlebnisse:
Wenn eine Region noch nicht im Ferienmodus ist, wirkt sie oft echter, greifbarer. Man kommt leichter ins Gespräch, findet ruhigere Plätze und erlebt das Land – nicht die touristische Version davon.

Montenegro: Die unterschätzte Perle der Adria

Ich war skeptisch, als mir eine Freundin sagte sie wolle mit dem Wohnmobil durch Montenegro . „Zu weit, zu kompliziert“, dachte ich. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Schon die Anfahrt entlang der kroatischen Küste ist ein Erlebnis. Im Juni, wenn das Meer bereits warm ist, aber die Massen noch fehlen, hat die Bucht von Kotor fast etwas Spirituelles.

Mein Tipp:
Steuert kleinere, familiengeführte Campingplätze an. Viele haben eine fast private Atmosphäre und liegen direkt am Wasser. Besonders beeindruckt hat mich der Skadar-See – ein echter Geheimtipp für Naturfans. Tagsüber mit dem Kajak über das stille Wasser, abends den Sonnenuntergang im Wohnmobil genießen. Perfekt.

Kroatien: Mehr als nur Dubrovnik

Kroatien ist kein Geheimtipp mehr, aber im Juni fühlt es sich manchmal noch so an. Ich bin durch Istrien und die dalmatinische Küste gereist – ein Genuss! Und das Beste: Die Altstädte sind noch nicht überlaufen, die Strände haben Platz für alle, und in den Konobas (kleine, traditionelle Restaurants) wird man herzlich empfangen.

Mein Tipp:
Krka-Nationalpark statt Plitvicer Seen – ebenfalls wunderschön, aber im Juni entspannter. Und: Wer auf kleine Inseln steht, sollte Fähre fahren! Cres, Brač oder Hvar lohnen sich sehr, auch mit Camper (wenn man vorher bucht!).

Provence: Lavendel, Landlust und Lebensfreude

Ich gebe es zu: Die Provence war mein romantischer Traum. Ich wollte Lavendelfelder sehen – in voller Blüte. Und der Juni hat geliefert. Wenn ihr je den Moment erlebt habt, morgens die Tür eures Campers zu öffnen und von Lavendelduft umhüllt zu werden, dann wisst ihr, wovon ich spreche.

Mein Tipp:
Achtet auf lokale Wochenmärkte! Frisches Baguette, Tomme de chèvre, Oliven, Erdbeeren – besser wird das Picknick nicht. Die kleinen Camping Municipal Plätze sind oft charmant, günstig und hervorragend gelegen.

Norwegen: Die Sonne geht nicht mehr unter

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen war mein großer Wunsch – und mein größter Respekt. Denn ja, es ist teuer. Und ja, man fährt viel. Aber: Es lohnt sich. Gerade im Juni, wenn die Mitternachtssonne die Fjorde in goldenes Licht taucht, spürt man die ganz große Freiheit des Campens. Man will einfach nicht mehr ins Bett.

Mein Tipp:
Kostenlose Stellplätze gibt es viele, aber wer in Nationalparks oder an Fjorden campt, sollte sich informieren, wo es erlaubt ist. Müllentsorgung und Wasserversorgung sind oft einfach, wenn man vorbereitet ist. Und: eine Angel einpacken. Frischer Fisch direkt am Wasser? Norwegischer geht’s kaum.

Cornwall: Tea, Cliffs & Campers

England im Juni? Ja, unbedingt! Ich hatte Glück mit dem Wetter – zwei Wochen Sonne, kaum Regen. Cornwall war für mich ein Überraschungshit: spektakuläre Küsten, sympathische Dörfer, herzliche Menschen.

Mein Tipp:
Der South West Coast Path ist ein Wandertraum – selbst kleine Etappen lohnen sich. Und wenn ihr den Camper mal stehen lassen wollt: Die kleinen, offenen Busse („coastal path buses“) bringen euch bequem zurück. Mein Lieblingsort? St. Ives – kreativ, gemütlich, genau mein Ding.

Sankt Peter-Ording: Zuhause, aber weit genug weg

Nicht jeder kann oder will weit reisen. Und das ist okay. Mein „Notfallplan“ im letzten Jahr war der Familienurlaub an der Nordsee nach SPO – und ich habe es nicht bereut. Der Juni war hier so entspannt, wie man es sich nur wünschen kann. Die endlosen Strände, das Watt, die salzige Luft – einfach herrlich.

Mein Tipp:
Wenn ihr Kinder habt, ist das Wattenmeer unschlagbar. Bildung und Spaß gehen Hand in Hand. Und: Nehmt euch Zeit für das Drumherum – es gibt tolle Ausflugsziele an der Nordsee - Husum, Friedrichstadt, sogar Büsum lohnen sich!

Persönliches Fazit: Der Juni hat mir die Augen geöffnet

Ich war nie der Typ, der Monate plant oder in Reisekatalogen blättert. Ich fahre los, wenn es sich richtig anfühlt. Und doch habe ich gemerkt, wie viel der richtige Zeitpunkt ausmacht. Der Juni war für mich der perfekte Kompromiss: ruhig, aber nicht einsam. Warm, aber nicht brütend. Lebendig, aber nicht laut.

Natürlich hat jeder Monat seine Reize. Doch wenn ich nur einen wählen dürfte, um Europa im Camper zu entdecken – es wäre der Juni. Vielleicht, weil man da noch das Gefühl hat, dass der Sommer vor einem liegt. Vielleicht, weil es sich ein bisschen anfühlt wie ein Geheimtipp. Vielleicht einfach, weil es sich richtig anfühlt.

Und das ist doch am Ende das, worauf es beim Campen ankommt, oder?

Also: Motor starten, Kühlschrank füllen, losfahren. Der Juni wartet nicht. Aber er belohnt die, die ihn nutzen.

Kerstin
Kerstin ist eine erfahrene Camperin, Wohnwagen-Mama und Autorin, die ihr Herzblut in die Erziehung ihrer Kinder und die gemeinsamen Campingabenteuer mit ihnen steckt. Mit einer Fülle an praktischen Tipps und detailreicher Erfahrung aus vielen Jahren auf der Straße mit ihrem Wohnwagen teilt sie auf Camper4all ihre Einsichten und Ratschläge, um anderen Familien zu helfen, unvergessliche Campingabenteuer zu erleben.
Alle Artikel vom Autor
Partner & Werbung

Meistgelesene Artikel auf Camper4all