Frische Wäsche unterwegs - Wäsche waschen auf Reisen mit dem Wohnmobil
Wir geben euch Tipps, wie ihr auf euren Camperreisen eure Wäsche frisch und sauber halten könnt!
Die Herausforderung: Wäsche unterwegs
Sauber bleiben, auch unterwegs: Wie du auf Reisen mit dem Wohnmobil clever Wäsche wäscht
Wenn du schon einmal mitten in deinem Campingurlaub festgestellt hast, dass dir plötzlich die sauberen Socken ausgehen, dann weißt du, wie schnell ein kleines Alltagsproblem zur nervigen Herausforderung werden kann. Genau so ging es mir. Wir standen irgendwo in Südfrankreich, mein Lieblingsshirt war voller Tomatensoße, die Jeans klamm und irgendwie roch alles ein bisschen… nach Abenteuer – im nicht ganz positiven Sinne.
Wäschewaschen gehört wohl zu den weniger glamourösen Seiten des Vanlife. Trotzdem ist es ein Thema, das uns alle betrifft – sei es Wintercampen in Schweden oder ein heißer Sommer an der Adriaküste. Deshalb nehme ich dich mit in meine persönliche Geschichte von nassen T-Shirts, klappernden Waschsalontüren und cleveren Lösungen für ein Problem, das man allzu gern verdrängt.
Planung ist alles – besonders beim Packen
Schon vor dem ersten Roadtrip habe ich gemerkt: Platz im Wohnmobil ist Gold wert. Und Gewicht beim beladen sowieso. Also musste ich bei der Kleidung knallhart aussortieren. Keine „Für-den-Fall-der-Fälle“-Outfits mehr – nur noch Basics, die sich gut kombinieren lassen und möglichst schnell trocknen.
Meine Regel heute: Kleidung für ca. 5–7 Tage, aber mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass zwischendurch gewaschen wird. Für Wochenenden geht’s auch mal ohne, aber auf längeren Reisen ist das Wäschewaschen unterwegs unvermeidbar. Wer übrigens gleich bei der Camperplanung daran denkt, ob z. B. ein kleiner Waschschrank oder zusätzlicher Stauraum für Trockengestelle passt, spart sich später einige Nerven.
Handwäsche: Oldschool, aber effektiv
In Kroatien habe ich es zum ersten Mal ausprobiert. Meine Unterwäsche hatte definitiv schon bessere Tage gesehen, der Campingplatz hatte keine Waschmaschine, also: Handwäsche! Mit biologisch abbaubarem Waschmittel, einem faltbaren Eimer und einer Portion Geduld klappt das tatsächlich besser, als man denkt.
Mein Tipp: Kleidung vorher einweichen lassen, nicht zu viel auf einmal waschen und bei starker Verschmutzung einfach etwas Kernseife zur Hilfe nehmen. Danach gut ausspülen und in einem trockenen Mikrofasertuch ausdrücken – so verkürzt sich die Trocknungszeit erheblich.
Waschsalon-Realität – zwischen Alltag und Abenteuer
Waschsalons sind mein kleines Guilty Pleasure geworden. In Irland stand ich in einem winzigen Ort mit nur einem Geschäft, aber einem funktionierenden Waschsalon. Jackpot! Während die Maschine ratterte, gab’s Fish & Chips gegenüber.
Natürlich kostet das ein paar Euro, und du brauchst meist Kleingeld (was in Zeiten von Kartenzahlung gar nicht mehr so selbstverständlich ist!). Aber für große Wäscheladungen – vor allem nach Regentagen oder Strandabenteuern – ist das einfach unschlagbar bequem. Manche Waschsalons bieten sogar Waschmittel an oder haben Trockner mit Öko-Programmen. Ich nehme gern mein eigenes Waschmittel mit, einfach um zu wissen, was an meine Kleidung kommt.
Mobile Waschlösungen – von clever bis kurios
Nach vielen Versuchen habe ich mich eine Zeit lang für eine der Camping-Waschmaschinen entschieden. Ja, das klingt erstmal wie ein Fitnessgerät, aber hey – es funktioniert. Zwei bis drei T-Shirts, etwas Wasser, Waschmittel, 5 Minuten kurbeln, abspülen, fertig. Und ehrlich: Es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht.
Die elektrischen Mini-Waschmaschinen, die manche Vanlifer mitführen, sind mir persönlich zu groß und energieintensiv. Wenn du aber dauerhaft unterwegs bist und genug Platz hast, ist das eine Option. Ich habe Freund:innen, die darauf schwören – besonders wenn sie mit Kindern reisen oder viel Outdoor-Kleidung waschen müssen.
Waschen in freier Natur – romantisch, aber mit Verantwortung
Einmal habe ich an einem kleinen Fluss in Norditalien gewaschen. Das Wasser war eiskalt, aber kristallklar – und es fühlte sich irgendwie ursprünglich an. Natürlich nur mit einem kompostierbaren Waschmittel, das speziell für den Einsatz in Gewässern gedacht ist.
Wichtig: Immer darauf achten, ob das Gewässer geschützt ist oder besondere Regeln gelten. Und bitte niemals direkt im Fluss waschen – lieber Wasser entnehmen, ein Stück entfernt waschen und das Abwasser im Boden versickern lassen. Die Natur ist keine Waschmaschine, aber sie kann ein Teil der Lösung sein – wenn wir respektvoll mit ihr umgehen.
Trocken bleiben – auch wenn’s regnet
Die Wäsche ist sauber, aber wo trocknen? Im Sommer ist das kein Problem – Leine raus, Wäscheklammern dran, fertig. Ich habe mir ein kleines Teleskop-Wäscheständerchen zugelegt, das auch im Innenraum stehen kann. Wenn’s draußen schüttet, wird es damit manchmal eng, aber mit offener Dachluke, Heizlüfter oder Ventilator klappt’s meist trotzdem.
Eine andere gute Lösung: Mikrofaser-Kleidung, die schneller trocknet als Baumwolle. Auch das Material deiner Unterwäsche oder Shirts kann den Unterschied machen zwischen „am nächsten Morgen wieder tragbar“ oder „immer noch klamm“.
Pro-Tipps aus dem Alltag
- Wäschenetze helfen beim Sortieren und verhindern, dass Kleinteile verloren gehen – vor allem im Waschsalon.
- Ein kleiner Wäschestoffbeutel (z. B. aus Mesh) für die schmutzige Wäsche hält die Gerüche in Schach.
- Wäscheklammern mit Haken können auch am Fahrradträger, Fensterrahmen oder Heckträger befestigt werden.
- Verzichte auf zu viel Schwarz oder Weiß – sie sind entweder hitzeempfindlich oder sofort fleckig.
- Packe zwei kleine Handtücher ein statt eines großen – sie trocknen schneller und lassen sich besser unterbringen.
- Ein Wäschesack mit Zugband funktioniert besser als ein offener Korb, gerade bei Wind oder unterwegs.
Und was ist mit der Reise zu zweit oder mit Kindern?
Das Thema potenziert sich. Plötzlich ist da nicht nur deine eigene Wäsche, sondern auch die von Partner:in und eventuell sogar von zwei kleinen Abenteurern, die sich im Dreck wälzen, als gäbe es einen Wettbewerb dafür.
Hier hilft nur: Arbeitsteilung und klare Routinen. Wir haben auf längeren Touren eine Art Mini-Wäscheplan eingeführt: Jeden dritten oder vierten Tag waschen wir eine kleine Menge, damit es sich nicht aufstaut. Ein großer Waschsalon-Besuch pro Woche hilft dann, wieder auf Null zu kommen.
Fazit: Wäschewaschen – ein unterschätztes Kapitel des Vanlife
Wäsche ist selten Thema Nummer eins beim Camping – aber sie ist trotzdem allgegenwärtig. Und sie zeigt dir, wie gut du dich wirklich organisiert hast.
Meine Empfehlung: Nimm das Thema mit einem Augenzwinkern. Du musst kein Wäscheprofi werden, um unterwegs frisch und sauber zu bleiben. Aber ein bisschen Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und ein paar clevere Kniffe machen den Unterschied zwischen Chaos und Komfort.
Denn auch wenn das Abenteuer ruft – frische Kleidung trägt sich einfach besser. Und ganz ehrlich: Nach einem langen Tag draußen gibt es kaum etwas Schöneres, als in ein sauberes Shirt und trockene Socken zu schlüpfen.
Bleib sauber – und vor allem neugierig!
Deine Redakteurin auf vier Rädern 🚌💨🧺
Wenn du magst, stelle ich auch gern noch eine Checkliste oder PDF zum Thema „Wäsche unterwegs“ zusammen!