zuletzt aktualisiert:
13/5/2025
Kerstin

Espresso auf Reisen - Kaffeeglück beim Campen

Kaffee wie zu Hause – auch unterwegs! Erfahre, wie sich die De’Longhi Dedica im Camper schlägt, mit persönlichen Erfahrungen, Tipps und ehrlicher Einschätzung.

Espressogenuss im Camper: De’Longhi Dedica im Praxistest

*unbezahlter Produkttest

Espresso auf Reisen: Wie mir die De’Longhi Dedica im Camper das Kaffeeglück rettete

Ein Morgen wie viele – nur ohne Kaffee

Es war einer dieser typischen Campingmorgen. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schob sich ganz langsam über die Baumwipfel, und der See lag still wie ein Spiegel. Es hätte perfekt sein können – wenn ich nicht vergessen hätte, den Gaskocher für meinen Espressokocher einzupacken. Kein Kaffee. Kein Start in den Tag. Nur ein müder Blick meines Mannes und mein eigener, verzweifelter Griff zur Instantpackung, die schon ein Jahr im Schrank lag. Ich muss ehrlich sagen: Da war sie wieder, diese kleine Campingkrise, die sich viel größer anfühlt, wenn man noch halb schläft.

Genau in dem Moment habe ich mir geschworen: So etwas passiert mir nicht noch einmal. Ich will nicht auf guten Kaffee verzichten, nur weil ich unterwegs bin. Und so begann meine Reise – nicht durch Europa, sondern zur Lösung eines Problems, das vermutlich viele von euch kennen: Wie kriegt man im Camper wirklich guten Kaffee hin – nicht nur irgendeinen, sondern den, der schmeckt wie zu Hause (oder sogar besser)?

Warum die De’Longhi Dedica?

Zugegeben, ich bin ein bisschen kaffeesüchtig. Ich liebe Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato – und zwar richtig. Ich habe also angefangen zu recherchieren, was sich im Camper mit vertretbarem Platz und Stromverbrauch realisieren lässt. Die Auswahl ist groß: Kapselmaschinen, Handhebelgeräte, Espressokocher für den Gaskocher, Siebträger... Aber ich wollte kein Plastik, keinen Müll, und keinen Kompromiss mehr. Ich wollte eine kleine, zuverlässige Maschine, die auch auf engem Raum funktioniert.

So bin ich bei der De’Longhi Dedica EC685 gelandet. Schmal, hübsch anzusehen, und – laut vielen Testberichten – durchaus in der Lage, einen ordentlichen Espresso zu zaubern. Also habe ich sie kurzerhand bestellt und im nächsten Urlaub einfach mitgenommen. Platz war gerade so genug auf der Küchenzeile. Und jetzt, nach mehreren Wochen unterwegs mit der Dedica, kann ich sagen: Sie hat einiges verändert.

Die Basics: Was du über die De’Longhi Dedica wissen musst

Bevor ich in die Erfahrungen einsteige, hier ein kurzer Überblick zu den wichtigsten technischen Fakten – denn es gibt ein paar Dinge, die man wirklich wissen sollte, bevor man sie ins Wohnmobil stellt:

  • Breite: Nur 15 cm – passt also wirklich fast überall hin.
  • Leistung: 1350 Watt – du brauchst also Landstrom oder einen Wechselrichter mit genug Reserven.
  • Druck: 15 bar – genug für einen anständigen Espresso mit Crema.
  • Milchaufschäumer: Manuell, mit Panarello-Düse.
  • Wassertank: 1,1 Liter – reicht für 5–6 Espressi, dann heißt es nachfüllen.
  • Siebträger: Für 1 oder 2 Tassen, kompatibel mit ESE-Pads.

Alles in allem ist die Maschine schlank, stabil und wirkt wertig. Aber: Sie ist nicht ganz leise und auch nicht ganz geduldig – dazu später mehr.

Der erste Versuch: Zwischen Vorfreude und Stromausfall

Ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal im Camper den Strom eingeschaltet habe, um die Dedica in Betrieb zu nehmen. Wir standen auf einem kleinen, privaten Stellplatz im Schwarzwald, mit Stromanschluss – allerdings etwas schwach abgesichert. Kaum war die Maschine aufgeheizt (was übrigens flott geht – unter einer Minute), flog uns prompt die Sicherung raus. Tja, Lesson learned: Der Haartrockner und die Kaffeemaschine gehen halt nicht gleichzeitig.

Am nächsten Tag also Versuch Nummer zwei – dieses Mal mit voller Aufmerksamkeit und ohne parallel laufende Geräte. Und da kam er: Der erste Espresso im Camper, mit einer Crema, die wirklich sehen lassen konnte. Ich saß mit der Tasse auf dem Klappstuhl vor dem Wohnwagen, in den frühen Sonnenstrahlen, und dachte: So fühlt sich Urlaub an.

Tipps aus der Praxis – Was du beachten solltest

Natürlich ist es nicht nur eitel Sonnenschein mit der Dedica. Wer sie mit auf Reisen nimmt, sollte ein paar Dinge beachten. Hier meine wichtigsten Tipps aus mittlerweile fünf Wochen Dauereinsatz:

1. Stromversorgung sicherstellen

Die Dedica braucht stabilen Strom. Ein Wechselrichter mit mindestens 300 Watt reicht nicht aus – rechne eher mit einem Wechselrichter ab 1500 Watt Dauerleistung, besser mit reiner Sinuswelle. Noch einfacher: Nutze sie nur auf Stellplätzen mit Stromanschluss.

2. Siebträger vorher vorbereiten

Ich mahle meinen Kaffee zu Hause frisch vor (Espressomahlgrad!) und portioniere ihn in kleinen Dosen. Unterwegs spart das Zeit, Müll und Nerven. Wichtig: Der richtige Tampdruck macht den Unterschied – zu fest, kein Durchlauf; zu leicht, kein Geschmack.

3. Milchaufschäumen braucht Geduld

Die Panarello-Düse funktioniert, braucht aber Übung. Im Vergleich zu größeren Maschinen ist die Dampferzeugung eher zurückhaltend. Für einen einfachen Cappuccino reicht’s, für Latte Art nicht ganz. Tipp: Milch vorher auf 30–40 °C bringen, dann geht’s schneller.

4. Regelmäßig entkalken

Gerade im Campingbetrieb mit wechselndem Wasser (oft hart!) sollte man alle zwei Wochen entkalken. Ich verwende dafür Zitronensäure – umweltfreundlich und wirkungsvoll.

5. Maschine sichern beim Fahren

Ich habe mir ein passendes Fach gebaut, in das die Dedica mit einem Spanngurt eingespannt wird. Sie ist stabil, aber nicht unzerstörbar – und ich möchte nicht, dass sie bei der ersten Vollbremsung durch die Gegend fliegt.

Espresso unterwegs – was hat sich verändert?

Seit ich die Dedica im Camper habe, ist meine Beziehung zum Morgen eine andere geworden. Ich stehe lieber auf. Klingt kitschig, ist aber so. Der Duft von frisch gebrühtem Espresso in einem kleinen Raum – das macht einfach etwas mit einem.

Und es bleibt nicht beim Kaffee. Ich habe mit der Maschine auch angefangen, mir kleine Rituale zu schaffen: Den Kaffee im Sonnenaufgang. Den Cappuccino nach der Wanderung. Den Espresso bei Regen, während ich im Fenster sitze und dem Wetter zuhöre. All das klingt banal – aber es verändert das Reisegefühl.

Was nicht ideal ist – und was du daraus machen kannst

Natürlich gibt’s auch Schattenseiten. Die Dedica ist keine Alleskönnerin. Du kannst keine großen Kaffeemengen auf einmal machen – es ist und bleibt ein Espresso-Gerät. Wenn du also mit vier Leuten reist, braucht ihr Geduld oder eine andere Lösung für Vieltrinker. Außerdem ist sie eben kein Gerät für Off-Grid-Abenteuer – ohne Strom geht nichts.

Was mir persönlich manchmal fehlt, ist ein bisschen mehr Robustheit für den Camping-Alltag: Die Düse wackelt leicht, die Abtropfschale sitzt etwas locker, und wenn du das Sieb nicht richtig einsetzt, spritzt der Espresso gerne mal daneben.

Aber – und das ist vielleicht das Wichtigste – die Maschine hat Charakter. Sie verzeiht nicht alles, aber wenn man sie versteht, belohnt sie einen. Und das, finde ich, macht sie fast sympathisch.

Mein Fazit: Eine Maschine für Genussmenschen

Wenn du auf deiner Reise Wert auf echten Kaffeegenuss legst, gerne ein kleines Ritual pflegst und bereit bist, ein paar Handgriffe zu investieren, dann ist die De’Longhi Dedica ein echtes Geschenk. Sie macht den Camper nicht nur gemütlicher, sondern verleiht ihm fast ein kleines Stück Zuhause-Gefühl.

Wenn du hingegen einfach nur schnell eine Tasse Kaffee willst, ohne Aufwand, und du vor allem unabhängig vom Strom sein möchtest – dann ist sie vielleicht nicht die richtige Wahl. In dem Fall wären Alternativen wie ein Espressokocher oder eine AeroPress besser geeignet.

Ich jedenfalls werde sie nicht mehr hergeben. Sie steht inzwischen bei jeder Reise an ihrem festen Platz – und sorgt dafür, dass ich den Tag mit einem Lächeln beginne. Und einer Tasse, die nach Urlaub schmeckt.

Wenn du Fragen zur Stromversorgung, zur sicheren Lagerung oder zu Mahlgraden hast – schreib mir gerne. Ich freu mich immer über den Austausch mit anderen Camping-Kaffeeliebhabern. Vielleicht hast du ja sogar eine bessere Lösung gefunden?

Bleibt wachsam – und wach.

Kerstin
Kerstin ist eine erfahrene Camperin, Wohnwagen-Mama und Autorin, die ihr Herzblut in die Erziehung ihrer Kinder und die gemeinsamen Campingabenteuer mit ihnen steckt. Mit einer Fülle an praktischen Tipps und detailreicher Erfahrung aus vielen Jahren auf der Straße mit ihrem Wohnwagen teilt sie auf Camper4all ihre Einsichten und Ratschläge, um anderen Familien zu helfen, unvergessliche Campingabenteuer zu erleben.
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