zuletzt aktualisiert:
28/4/2025
6 min
Kerstin

Kaffeegenuss wie zu Hause: Unser Test mit dem Kaffeevollautomaten beim Camping

*unbezahlter Produkttest

Mein Osterurlaub mit der Cecotec Power Matic-ccino Cremma im Wohnwagen

Vier Menschen, vier Wünsche – eine Kaffeemaschine?

Der Morgen beginnt wie so oft: leicht chaotisch, etwas verschlafen – und mit der wichtigsten aller Fragen: „Wer macht den Kaffee?“ Doch diesmal ist es komplizierter. Wir sind zu viert unterwegs, und jede*r hat andere Vorlieben: Espresso, Lungo, Cappuccino oder einfach nur heißes Wasser mit Zitrone. Als wäre das nicht schon genug, steht im Vorzelt unseres Wohnwagens eine schicke Kaffeemaschine, die alles können soll: die Cecotec Power Matic-ccino Cremma.

Und genau diese Maschine durfte uns über das lange Osterwochenende begleiten. Was zunächst wie ein luxuriöses Gimmick anmutete, entpuppte sich schnell als alltagstauglicher (und heiß geliebter) Begleiter auf vier Quadratmetern Wohnkomfort.

Warum eine richtige Kaffeemaschine im Wohnwagen?

Zugegeben: Für viele Camper:innen klingt es erst einmal absurd, einen Kaffeevollautomaten mitzunehmen. Schließlich tut es doch auch eine French Press, ein Espressokocher oder ein Beutel Instantkaffee – oder?

Aber wenn man vier Tage mit mehreren Leuten unterwegs ist und Kaffee mehr als nur Koffein bedeutet, dann macht eine gute Maschine plötzlich Sinn. Es geht um Genuss, um Routine, um das Gefühl von Zuhause – auch unterwegs. Und genau das bietet die Cecotec.

Cecotec Power Matic-ccino Cremma im Wohnwagen
Cecotec Power Matic-ccino Cremma im Wohnwagen/Vorzelt

Erste Eindrücke: Technik, Design und Aufbau

Die Matic-ccino Cremma kommt mit allem, was man von einem soliden Vollautomaten erwartet:

  • Leistung: 1350 Watt
  • Druck: 19 bar – ideal für Espresso
  • Wassertank: 1,7 Liter – reicht locker für den Tag
  • Bohnenbehälter: 250 g – perfekt für ein Wochenende
  • Mahlwerk: Verstellbares Kegelmahlwerk aus Edelstahl
  • Milchsystem: Dampfdüse zum Aufschäumen
  • Bedienung: Touchpanel mit Symboltasten

Der Aufbau war schnell erledigt. Auspacken, durchspülen, Bohnen einfüllen, Wasser tanken – und los ging’s. Schon beim ersten Espresso war klar: Diese Maschine liefert. Stabile Crema, kräftiger Geschmack, unkomplizierte Handhabung.

Tag 2: Cappuccino – ohne Barista, aber mit Stil

Am nächsten Morgen wagten wir uns an die Milchdisziplin. Der Cappuccino auf Knopfdruck funktionierte erstaunlich gut. Zwar kommt der Milchschaum nicht ganz an das Niveau eines gelernten Baristas heran, aber er ist stabil, warm und vor allem: unkompliziert.

Wichtig ist allerdings die Reinigung. Nach jedem Bezug sollte das Milchsystem mit Wasser durchgespült werden. Gerade bei wärmeren Temperaturen ist das ein Muss – sonst droht schnell ein unangenehmer Joghurt-Effekt.

Tag 3: Der tägliche Kompromiss – und wie man ihn löst

Richtig spannend wurde es, als wir alle unseren Lieblingskaffee wollten. Während ich es stark und kurz mag, bevorzugt mein Partner eine milde, große Tasse. Unsere Freunde schwankten zwischen Latte Macchiato und Tee.

Die Maschine ist flexibel: Mahlgrad, Temperatur, Wassermenge und Stärke lassen sich individuell anpassen. Leider gibt es keine Speicherfunktion für Lieblingsgetränke – was bedeutet: Man muss sich merken, was man wie eingestellt hat. Das klappt im Alltag, ist aber bei häufigem Wechsel zwischen den Nutzer*innen etwas mühsam.

Tipp: Ein kleines Notizzettelchen im Schrank mit den „Lieblingseinstellungen“ kann hier wahre Wunder wirken.

Tag 4: Energie, Pflege und Praxis im Camper-Alltag

Nach vier Tagen Dauereinsatz hatte ich ein gutes Gefühl für die Alltagstauglichkeit entwickelt:

  • Stromverbrauch: Mit 1350 Watt braucht die Maschine einen ordentlichen Wechselrichter oder Zugang zu Landstrom. Für Solar ist sie nur bedingt geeignet, es sei denn, man hat große Kapazitäten.
  • Wasserverbrauch: Durch das automatische Spülen zu Beginn und am Ende ist der Bedarf höher als bei einer simplen Kanne. Doch der 1,7-Liter-Tank reicht problemlos für zwei bis drei Personen pro Tag.
  • Pflege: Satzbehälter und Abtropfschale sollten täglich geleert werden. Die Brühgruppe kann über ein automatisches Reinigungsprogramm gepflegt werden, was sehr komfortabel ist.

Für wen lohnt sich die Maschine – und für wen eher nicht?

Die Cecotec Power Matic-ccino Cremma ist sicher nicht für Minimalist:innen, die mit Gaskocher und Zelt reisen. Aber für alle, die ein bisschen mehr Komfort im Camper schätzen – oder sogar auf einem Dauerstellplatz leben – bietet sie echte Vorteile:

Vorteile

  • Hohe Qualität beim Kaffeegenuss
  • Vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten
  • Nachhaltig durch ganze Bohnen statt Kapseln
  • Gute Reinigungsfunktionen und einfache Bedienung

Nachteile

  • Kein Favoriten-Speicher
  • Etwas Platzbedarf in der Bordküche

Mein Fazit: Kaffee auf Reisen? Ja, bitte!

Nach diesen vier Tagen Osterurlaub mit der Cecotec kann ich mit Überzeugung sagen: So geht Camping mit Geschmack.

Ich war überrascht, wie schnell die Maschine zum festen Bestandteil unseres Tages wurde. Der Duft frisch gemahlener Bohnen am Morgen, das entspannte Kaffeetrinken mit Blick auf die aufgehende Sonne – das ist mehr als ein Getränk, das ist ein Ritual.

Klar, es gibt komfortablere Lösungen für unterwegs – aber keine, die so viel Genuss mit so wenig Kompromiss verbindet. Wer sich mit dem Gedanken trägt, mehr als nur „irgendeinen Kaffee“ im Wohnmobil zu trinken, sollte sich diese Option definitiv anschauen.

Kaffee wie zu Hause – nur mit besserer Aussicht

  • ✅ Frisch gemahlener Kaffee in Café-Qualität
  • ✅ Individuell anpassbar – aber ohne Speicherfunktion
  • ✅ Für alle, die Komfort schätzen und den Platz dafür haben
  • ✅ Nicht ideal für Zelturlaub oder Stromknappheit
  • ✅ Nachhaltige Lösung im Vergleich zu Kapseln

Meine Bewertung: 9 von 10 Espressobohnen – mit einem halben Böhnchen Abzug für die fehlende Favoritenfunktion.

Zusatztipp: Kaffee richtig lagern im Wohnwagen

Guter Kaffee braucht nicht nur eine gute Maschine, sondern auch frische Bohnen. Im Wohnwagen ist das aber gar nicht so einfach, denn Hitze, Feuchtigkeit und Gerüche lauern überall.

Daher hier meine Tipps zur Aufbewahrung:

  1. Lichtdichte Behälter verwenden: Idealerweise mit Aromaverschluss.
  2. Nie im Kühlschrank lagern: Temperaturwechsel sorgen für Kondenswasser – schlecht für die Bohne.
  3. Nicht in der Nähe des Kochfelds oder Fensters: Wärme und Licht schaden dem Aroma.
  4. Nachfüllen nur in kleinen Mengen: Der Rest bleibt luftdicht verpackt und geschützt.

Am besten eignet sich ein verschließbarer Vorratsbehälter aus Edelstahl oder dunklem Glas, der in einem kühlen Schrank verstaut wird.

Wenn du wie ich deinen Tag am liebsten mit dem Duft frisch gebrühten Kaffees beginnst – und das auch unterwegs nicht missen willst – dann gib der Cecotec Power Matic-ccino Cremma eine Chance. Es lohnt sich. Und wer weiß: Vielleicht entwickelt sich daraus ja auch bei dir eine kleine (Kaffee-)Urlaubsliebe.

Kaffeevollautomat beim Camping - unser Praxistest


Kerstin
Kerstin ist eine erfahrene Camperin, Wohnwagen-Mama und Autorin, die ihr Herzblut in die Erziehung ihrer Kinder und die gemeinsamen Campingabenteuer mit ihnen steckt. Mit einer Fülle an praktischen Tipps und detailreicher Erfahrung aus vielen Jahren auf der Straße mit ihrem Wohnwagen teilt sie auf Camper4all ihre Einsichten und Ratschläge, um anderen Familien zu helfen, unvergessliche Campingabenteuer zu erleben.
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