zuletzt aktualisiert:
18/4/2023
8 min
Julian

Der günstigste Weg zur DIY Dachterrasse auf dem Camper

Dachterrassen bei Campern liegen im Trend. Dir geht der Platz im Camper aus, besonders in der Freizeit? Dann kann eine Dachterrasse helfen! So kannst du deine eigene DIY-Dachterrasse bauen!

Wer viel auf Instagram unterwegs ist und sich ansieht, was die DIY-Camper-Hobbyisten da so posten, der hat bestimmt schon einmal einen Camper mit Dachterrasse gesehen. Es wirkt fast surreal, aber der Gedanke liegt nahe. Das größte Problem beim Camper ist der Raum. Warum also nicht das Dach nutzen, das fast so viel Raum wie das Innere des Campers bietet, besonders wenn man kein Aufstelldach nutzt?

Doch wer sich zu dem Thema schon umgesehen hat, der weiß, dass Dachträger und ähnliche Plattformen für Camper wirklich teuer sind, da sie spezifisch an das Modell angepasst sein müssen. Dazu muss auch sichergestellt werden, ob das Fahrzeug mit dem Träger noch legal fahren darf. Viele Fragen, die vielleicht nur der Fahrzeughalter beantworten kann, müssen geklärt werden.

Wir wollen euch heute mit der einfachsten und zugleich schwierigsten Lösung helfen: Baut eure eigene Dachterrasse! Viele von euch haben bestimmt schon von Anfang an ihren eigenen Campervan ausgebaut, also warum nicht auch an ihn anbauen? Klar, unsere Tipps werden für viele nur ein Anstoß sein, doch wir hoffen, dass wir euch zumindest beim härtesten ersten Schritt helfen können! So kannst du deinen eigenen Dachträger bauen, der zu deinem Fahrzeug passt.

Das brauchst du für eine Dachterrasse auf dem Camper

Der Bau besteht aus zwei Hauptteilen – den Dachgepäckträgern, die das Deck tragen, und der Holzdachdecke selbst. Hierfür sind folgende Teile wichtig:

  • Robuste Winkelhalterungen für Dachträger-Rinnenhalterungen
  • Stahlstange für Dachquerträger und Dachrinnenhalterungen
  • Rostschutzfarbe für Dachträger aus Stahl
  • Schrauben und Unterlegscheiben für die Dachrinnenhalterung
  • Schrauben und Unterlegscheiben für Dachträger-Querträger
  • Holzdeckmaterial
  • Schutzöl für Holzterrassen
  • Schrauben für Holzterrassen
  • Schleifscheiben
  • Schleifpads

Und das ist nur der Anfang! Diese Gegenstände sind nur die Verbrauchsgüter, ein häufiger Fehler beim Camperausbau ist, zu vergessen, dass man auch das Standardequipment braucht. Natürlich braucht man hier auch grundlegendes Werkzeug.

  • Akku-Bohrer und -Schrauber
  • Verstellbare Schraubenschlüssel
  • Winkelschleifer
  • Pinsel
  • Schleifer
  • Hammer
  • Brecheisen
  • Metallfeile

Wiederum ist das nur ein Minimum. Man merkt also schnell, dass der Bau einer Dachterrasse nicht umsonst teuer ist, viel Aufwand geht in die Arbeit. Wir würden tatsächlich noch mehr Hilfsmittel vorschlagen, die den Umfang des Projekts noch weiter in die Höhe treiben, wenn du ohne unnötigen Aufwand arbeiten willst, wie eine Trittleiter, am besten sogar mehrere in verschiedenen Größen.

Wenn all dieses Werkzeug einschüchternd auf dich wirkt, kannst du bestimmt Freunde oder Familie finden, von denen du einiges davon leihen kannst. Im Bestfall brauchst du wirklich nicht alles davon zu kaufen. Doch wenn du mit all diesem Werkzeug nicht vertraut bist, könnte das Projekt schnell zu viel für dich werden.

Der eigentliche Bau der Dachterrasse

Wer sich grundlegend mit Handwerksarbeiten wie Schreinern, Sägen und Kleben auskennt, der wird schnell merken, dass trotz der einschüchternden Liste an Materialien, der Bau selbst relativ simpel ist. Wir haben uns Mühe gegeben, den Prozess überschaubar zu machen. Mit diesen acht Tipps kommst auch du mit etwas DIY-Arbeit an eine Dachterrasse auf deinem Camper.

Schritt 1: Schneide die Stahlstange für die Querträger des Dachträgers zurecht

Eine Dachterrasse muss gestützt werden. Hier kommt der Dachträger ins Spiel. Die Länge muss hier an deinen Camper angepasst werden, was bedeutet, dass man in vielen Fällen die Stahlstange zuschneiden muss. Das ist natürlich selbst nicht einfach, Stahl soll ja viel aushalten, doch mit einer Metalltrennscheibe kommt man auch hier voran.

Camper4All Tipp: Besorge mindestens 2-3 Schleifscheiben, da sie bei Stahl sehr schnell nutzlos werden. Auch mit den Kanten vorsichtig sein, wenn der Stahl frisch geschliffen wurde, die sind dann nämlich messerscharf.

Schritt 2: Löcher in die Winkelhalterungen bohren, um den Querträger anzubringen

Viele Winkelklammern kommen mit vorgebohrten Löchern, doch wenn sie keine haben, müssen sie erst gebohrt werden. Dasselbe gilt für die Querträger, die an derselben Stelle natürlich auch Löcher brauchen. Wir empfehlen erst ein kleines Loch vorzubohren, damit der Bohrer mit der breiteren Spitze halt findet! 

Camper4All Tipp: Unbedingt das Winkelstück festklammern, sonst dreht der Bohrer schnell mit ihm durch!

Schritt 3: Klemmen für die Dachrinne anbringen

Hier können die Reste helfen, die nach dem Sägen des Querbalkens übrig sind. Denn jetzt muss ein Kanal hergestellt werden, der unter der Dachrinne einhakt und mit den Winkelklammern verschraubt wird, damit das Gestell angebracht werden kann. Die Reste der Stahlstange können hier helfen. In sie solltet ihr die Löcher für die Schrauben bohren. 

Camper4All Tipp: Setze die Winkelhalterung in die Rinne und halte die Schiene unter die Rinne, um die Löcher an der richtigen Stelle zu markieren. Sie muss niedriger sitzen, um die Dicke der Rinne zu berücksichtigen.

Schritt 4: Lackieren der Dachgepäckträger

Jetzt, wo die grundlegenden Stahlelemente des Dachträgers bereit sind, sollten sie lackiert werden. So können sie gegen die Elemente geschützt werden, aber auch einfach in deiner liebsten Farbe erstrahlen! Hier bietet sich entsprechend ein guter Außenlack an, besonders Epoxy-Lack ist hier empfehlenswert.

Camper4All Tipp: Unter jedem Lack ist eine gute Grundierung wichtig. Hierfür gibt es spezifische Grundierungsfarben. So hält der Lack einfach besser!

Schritt 5: Paletten für das Holzdach-Deck vorbereiten

Nachdem alles lackiert und wieder zusammengebaut ist, ist es Zeit für die eigentliche Terrasse, jetzt, da das Skelett fertig ist! Hier empfehlen viele Standarddielen aus dem Baumarkt, doch die günstigere Methode findet sich in den guten alten Europaletten! Ihre Bretter geben ein absolut ausreichendes Dach ab und kosten deutlich weniger (auch wenn sie mehr Schleifarbeit benötigen).

Hier gilt es, die Paletten wie in vorigen Schritten erst ans Dach anzupassen, damit man die richtige Länge finden kann. Auch sind Einkerbungen in der Unterseite hilfreich, damit Schrauben des restlichen Daches nicht das Holz aufreiben, wenn alles erstmal in Bewegung kommt.

Schritt 6: Schleifen der Holzdachterrasse

Jetzt kommt der anstrengendste Schritt des ganzen Projektes: Die Bretter, aus denen die Dachterrasse bestehen soll, müssen alle individuell abgeschliffen werden. Besonders, wenn man Paletten verwendet, ist das ein langwieriger Prozess und man frisst sich sehr schnell durch Schleifen, also ist es weise, mehrere zu kaufen.

Schritt 7: Holz versiegeln und wetterfest machen

Die Dachterrasse ist am Ende auf der Außenseite eines Allwetter-Fahrzeugs. Also muss auch sie allen Wettern widerstehen! Das gilt auch für das Holz. Durch das Abschleifen sollte es bereits eine glattere Oberfläche haben, auf der Holzöl, Holzlack oder sogar Farbe, je nachdem, was man will, gut verteilt werden können.

Camper4All Tipp: Trage das Öl vorsichtig auf die Kanten des Holzes auf, um ein Überlaufen und dunkle Flecken auf dem Holz zu minimieren!

Schritt 8: Montage des Holzes an den Dachgepäckträger

Hier ist der letzte Schritt zur DIY-Dachterrasse! Jetzt müssen nur noch die Bretter auf den Dachgepäckträger gelegt und festgebohrt werden. Auch hier ist es weise, erst ein dünneres Pilotloch zu bohren. Sobald die Bretter befestigt sind, ist die rudimentäre Dachterrasse fertig und kann weiter ausgestattet werden!

TIPPS: Bohren Sie jedes Loch in Stahl vor! // Nehmen Sie sich zusätzliche Zeit, um Metallspäne vom Dach des Lieferwagens zu entfernen. Diese hinterlassen ÜBERALL orangefarbene Rostflecken, wenn sie nicht gereinigt werden.

Fazit

Wir hoffen, wir konnten euch beim Bau der Dachterrasse helfen. Falls ihr in einem der Schritte verwirrt wart, wovon genau wir reden, habt ihr Glück! Es gibt zahlreiche Influencer auf YouTube, Instagram, Pinterest und TikTok, die ihre eigenen Erfahrungen mit der Dachterrasse liebend gerne mit euch teilen. Seht bei ihnen nach, solltet ihr wegen irgendwas verwirrt sein!

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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