zuletzt aktualisiert:
9/2/2023
9 min
Yannik

Mit dem Wohnmobil nach Mazedonien

Wir waren alle schon in Spanien, Italien und Frankreich. Wer von uns ist schon nach Mazedonien gereist? Wir informieren euch, was ihr für die Reise mit dem Wohnmobil nach Mazedonien wissen müsst.

Mazedonien – ein Land voller Geheimnisse, Überraschungen und vor allem ein Land, welches neben unglaublich toller Landschaften auch optimale Bedingungen für einen Urlaub im Camper mitbringt. Was du mit deinem Camper in Mazedonien beachten solltest, wann die beste Reisezeit ist, was im Gepäck nicht fehlen darf und noch einiges mehr erfährst du in diesem Blogpost. Jetzt heißt es: „Еве одиме“, was in der hiesigen Sprache so viel bedeutet wie „Los geht’s“!

Das Land, welches in zweiter Reihe auf der Balkanhalbinsel liegt, hat viel mehr zu bieten, als ein Platz in zweiter Reihe erstmal zu versprechen scheint. Denn Mazedonien ist ganz weit vorn, und zwar in vielerlei Hinsicht – wenn es um unberührte Naturlandschaften geht, türkisblaue und smaragdgrüne Seen wie den Ohridsee in Nordmazedonien, erfrischende Flüsse, interessante Sehenswürdigkeiten und vor allem sehr gastfreundliche einheimische Mazedonier. Obwohl es hier, wie zum Beispiel in den Nachbarländern Albanien oder Bulgarien, keinen Anschluss ans Meer gibt, ist Mazedonien definitiv eine Reise wert, falls ihr mit dem Camper den Balkan erkunden wollt. 

Was gibt es zu beachten, wenn du mit dem Camper nach Mazedonien willst, welche Sprache wird gesprochen, mit welcher Währung bezahlt, wie lässt es sich dort fahren? Das und noch einige Reisetipps zum Schluss erfährst du im folgenden Abschnitt.

Deine Camper-Reise nach Mazedonien

Mazedonien erreichst du über eines der fünf Nachbarländer. Von vier dieser Nachbarländer kannst du ohne Vorbereitung ganz einfach ein- oder ausreisen. Hierzu brauchst du nur einen Personalausweis bzw. Reisepass sowie deine Fahrzeugpapiere. Solltest du aber durch Kosovo einreisen wollen, ist es aber wichtig zu wissen, dass du vom Kosovo nur nach Serbien reisen darfst. 

Ansonsten ist die Einreise nach Mazedonien aber super einfach und du musst außer den oben genannten Papieren nichts vorbereiten. Eine Sache solltest du eventuell nochmal überprüfen bevor es losgeht – du brauchst eine gültige Haftpflichtversicherung. Denn ohne diese geht, wie in vielen bzw. den meisten Ländern in Europa, nichts. Auf deiner Grünen Karte sollte also bei MK für Mazedonien kein Kreuz eingezeichnet sein, was bedeutet, dass dein Versicherungsschutz in Mazedonien gilt. 

Sobald du die Einreise geschafft hast und die ersten Eindrücke dieses spannenden Landes so langsam verarbeitet werden, geht es weiter – und zwar auf den Straßen Mazedoniens. Doch wie ist das Autofahren hier eigentlich? Und gibt es eine Maut?

Autofahren und Maut in Mazedonien

Mazedonien weist (im Vergleich zu manchen anderen Balkanstaaten) ein sehr gutes Straßennetz auf. Natürlich muss man hier und da ein Schlagloch oder eine Unebenheit passieren, diese gibt es jedoch auch in Italien oder Spanien. Der Fahrstil der Mazedonier ist im Vergleich zu den eben genannten Ländern jedoch glücklicherweise nicht so heißblütig und riskant. Aber auch hier gibt es natürlich solche und solche – daher einfach selbst vorausschauend Fahren, das macht eh am meisten Spaß.

Willst du dich aber abseits von berühmten Touristenorten aufhalten, solltest du schon den ein oder anderen Kilometer in deinem Van gefahren sein. Denn in den ländlicheren Regionen von Mazedonien können Straßen auch schon mal schmal und kurvig sein – wie z.B. durch den Naturpark zum Kloster Sveti Naum. Oft lohnen sich diese Straßen jedoch, denn sie führen dich an besondere Orte.

Die Autobahnen sind in Mazedonien zum Glück sehr gut befahrbar, ausreichend breit und nicht sehr kurvig. Sie führen dich durch das komplette Land, jedoch wird hier eine Maut für Camper fällig. Diese kannst du direkt bei den Mautstationen auf der Autobahn bezahlen – entweder in Euro oder Denar, der mazedonischen Währung. Auch Kreditkarte wird hier akzeptiert: Hauptsache, das Geld wird bezahlt. 

Die beste Reisezeit für Mazedonien

Am besten reist du zwischen Juni und September mit dem Camper nach Mazedonien, da das Land an der Kreuzung von zwei großen Klimazonen liegt und damit ein recht einzigartiges Wetter hat: dem Mittelmeer und dem Kontinentalen. Der wärmste Monat ist in Mazedonien der Juli, mit durchschnittlich 25 °C.  Was das Wetter sonst angeht, kommt es viel darauf an, in welcher Region du dich befindest. Das Bergklima ist natürlich kälter und der Sommer hält in machen Regionen nur kürzer an. Hältst du dich nicht in den Bergen auf, so ist das Klima in Mazedonien mild kontinental, was sich durch kalte, nasse Winter und warme und trockene Sommer auszeichnet. Zu dieser Jahreszeit sind zum Beispiel die Schluchten Ovcepole, Kocani und Skopje in Nordmazedonien toll. 

Eher mediterranes Klima, bei dem die Winter milde und regnerisch, die Sommer aber ebenfalls warm und trocken sind, findest du in der Gevgelija-Valandovo-Schlucht oder der Dojran-Schlucht.

Einpacken – oder warm einpacken?

Wie du deinen Camper Klamottentechnisch ausrüstest, kommt also ganz auf die Reisezeit an, in der du in Mazedonien bist. Im Sommer ist es – zumindest, wenn du nicht im Gebirge bist – meist heiß und trocken. Hier reichen somit die Sommerklamotten, welche du auch in Kroatien und Albanien oder Griechenland um diese Zeit brauchst. Im Winter dann eher dicke Wanderschuhe, Regen- oder Winterjacke einpacken und eine Mütze nicht vergessen.

Schöne Reiserouten und Orte – wo du Mazedonien entdecken solltest

Wir empfehlen dir einen Roadtrip durch Nordmazedonien. Hier ist es im Sommer schön warm und es gibt atemberaubende Landschaften zu erkunden. Diese Region eignet sich auch mit dem Camper perfekt, da es viele Möglichkeiten zum Übernachten gibt und das Land hier gute und günstige Campingplätze bietet. Leider wie an den meisten Orten in Europa: Wildcampen ist in Nordmazedonien offiziell nicht erlaubt, aber psssst: inoffiziell soll das ganze angeblich recht unproblematisch sein. Denn Wildcampen wird in den meisten Fällen toleriert, wenn ihr es richtig macht. Hier gilt: nicht in der Nähe von staatlichen Gebäuden, nicht inmitten von Touristengegenden oder Stränden und nicht auf Privatgrundstücken. Easy (auch wenn ihr das nicht von uns gehört habt). Fragt zur Not einfach bei den netten Einwohnern Nordmazedoniens nach, ein Bauer teilt sein Feld eventuell gerne mit euch für eine Nacht. Oft bietet sich dir so eine ungewohnt traumhafte Kulisse entlang von Flüssen, Bergen oder an einem der Stauseen. 

Mazedonien – ein Fazit

Ein Roadtrip durch Mazedonien – vor allem Nordmazedonien – ist noch ein echter Geheimtipp und kann wundervoll sein. Wenige Vanlifer, viel Natur und unberührte Landschaften, die du ganz in Ruhe entdecken kannst. Das Land überzeugt trotz des fehlenden Zugangs zum Meer mit tollen Seen wie dem Ohridsee oder dem Prespasee und kleinen, malerischen Städten wie Ohrid. Wir empfehlen euch einen Camper-Trip nach Mazedonien wärmstens.

Yannik
Yannik ist ein leidenschaftlicher Camper, Abenteurer und Autor, dessen Herz für das Van Life und das Erkunden neuer Orte schlägt. Mit viel Erfahrung in den Feldern Solo-Camping und DIY-Camping teilt er auf Camper4All seine Expertise und Erfahrungen, um anderen Reisenden zu helfen, ihre eigenen Campingträume zu verwirklichen.
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