zuletzt aktualisiert:
30/3/2023
12 min
Julian

Woran du beim Ausbau der Camper-Küche denken solltest

Häuser brauchen Küchen. Das gilt auch für Camper, wenn man nicht immer teuer vor Ort essen will! Wir führen euch durch die wichtigsten Fragen, die ihr euch bei der Planung eurer Camper-Küche stellen solltet!

Kein Haus ist vollständig ohne Küche. Der Moment im Einzug, an dem endlich alles angeschlossen ist, an dem man endlich sein erstes Essen im neuen Zuhause zubereiten kann, ist der Moment, in dem man wirklich angekommen ist. Auch wenn sich das Vanlife in vielerlei Hinsicht von dem Leben im festen Zuhause unterscheidet, ist es in dieser Hinsicht genau dasselbe. Im Camper kochen zu können, macht ihn zu einem echten Daheim.

Es macht ja auch Spaß, eine neue Küche zu planen. Wie zu Hause willst du dich ja im Mobilehome auch nicht immer auf äußere Faktoren verlassen oder teures Essen bestellen müssen. Doch so eine Camperküche will geplant sein. Hier wird Kreativität genauso großgeschrieben wie praktische Fragen, damit wir unsere Traumküche irgendwie in den Camper gequetscht bekommen.

Welche Ausstattung, welchen Komfort, welche Technik soll deine Campingküche haben?

Zunächst musst du dir überlegen, welche Aufgaben, Lebensgewohnheiten und Ansprüche deine Campingküche erfüllen muss. Welchen Luxus wünschst du dir, welches Camperleben führst du für gewöhnlich, wie viele Menschen willst oder musst du verköstigen auf der Reise? Musst du eine besondere Ernährungsform beachten und brauchst daher extra Vorräte?

Dazu kommen die technischen Fragen. Welche Energie willst du nutzen? Willst du mit Strom oder Gas arbeiten? Wie groß ist dein Bedarf an Küchenutensilien und Geschirr? Willst du gängige Menüs kochen, oder brauchst du spezielles Equipment in der Küche? Willst du nur draußen kochen können, oder soll deine Küche auch bei Regen im Camper funktionieren?

Und: Wo ist überhaupt der beste Platz für deine/eure Campingküche?

All das muss früh im Prozess entschieden werden, bevor man überhaupt richtig loslegen kann. Die Lage sollte schon in der Grundrissphase entschieden werden. Je nachdem, für was man sich hier entscheidet, braucht man andere Materialien, Maße und Werkzeuge, fertige Teile…

Auch außerhalb des tatsächlichen Küchenteils brauchst du Stauraum für Lebensmittel, Vorräte und Reserven. Wenn der Supermarkt vor Ort schon geschlossen hat oder es vielleicht gar keinen gibt, solltest du auf jeden Fall irgendwelche Konserven dabei haben, damit du nicht ohne Abendessen auskommen musst.

All das ist stark variabel. Wie im typischen Familienhaus hat jeder ganz individuelle Ansprüche. Jede Küche ist anders und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer zugeschnitten. Daher ist die Küche oft das spannendste, wenn jemand neu eingezogen ist.

Was soll deine Campingküche können?

Fang für diese Frage ganz am Anfang an, gerne mit rudimentären Dingen, die offensichtlich wirken. Willst du die Küche nur zum Kochen verwenden, oder soll sie auch andere Zwecke erfüllen? Es macht zum Beispiel nicht viel Sinn, zwei Waschbecken im Camper zu haben. Daher sollte deine Küche auch als Badezimmer doppeln können, im Notfall auch um Kleider zu waschen, wenn es unbedingt notwendig ist.

Auch deine Campinggewohnheiten bestimmen, wie viel du von was brauchst. Bis du oft auf Stellplätzen unterwegs? Dann brauchst du wahrscheinlich interne Optionen, da man dort selten wirklich Platz für das große Platzgrillen hast. Wenn du Wildcampen willst, solltest du erst recht nicht außerhalb des Campers Feuer machen!

Falls du diese Dinge schon alle bedacht und entschieden hast und dich jetzt an den Einbau deiner Wohnmobil-Küche machen möchtest oder noch mehr Inspiration über unsere VW T5 Camping Küche, dann findest du diese im Blogpost “VW T5 Camper Küche selber bauen“

Mit was kannst du im Camper kochen?

Du willst nicht nur im Freien oder unter dem Vordach kochen können, sondern tatsächlich einen Herd oder Grill im Camper aufbauen? Dann gibt es mehrere Optionen für dich zur Auswahl! Nicht grundlos ist Gas eine der beliebtesten. Hier hast du nicht mit Restwärme zu kämpfen, bekommst rasche Hitze, und hast einen Herd, der gut zu transportieren ist und europaweit gut nachgefüllt oder ausgetauscht werden kann.

Es ist aber nicht alles rosig. Der Gasbackofen im Wohnmobil muss vor Inbetriebnahme und auch sonst in regelmäßigen Abständen von einem Sachverständigen geprüft werden. Das ist zeitaufwendig und verursacht Kosten. Auch besteht immer die Angst eines Gaslecks, wobei so etwas normalerweise bemerkbar ist, bevor es zum Problem wird, schon allein durch den Geruch.

Die nächste Alternative ist ein elektrischer Grill! Hier liefert die Batterie die benötigte hohe Ladung über einen langen Zeitraum hinweg. Dabei musst du auch über deinen Stellplatz nachdenken und wie der Stromanschluss bei ihm funktioniert, da du sonst ausschließlich von einer Powerstation zehren kannst, die bei der Versorgung eines Herds schnell leer ist. Zwar ist ein elektrischer Herd sehr sicher, aber dafür auch deutlich weniger frei nutzbar.

Spirituskocher bieten auch eine Alternative zum Kochen mit Gas. Spiritus, als der Treibstoff, auf dem ein Camper normalerweise ohnehin läuft, kann auch recht leicht beschafft werden! Es ist allerdings auch nochmal teurer als Gas und riecht deutlich weniger angenehm. Auch ist es potenziell gefährlicher, weshalb Camper auf die Nutzung eines Spiritusgrills zugelassen werden müssen. 

Die Wasserversorgung deiner Campingküche

Wie bereits zuvor erwähnt ist das Waschbecken im Camper, wenn man überhaupt eins hat, üblicherweise Teil der Campingküche. Aber was für ein Waschbecken willst oder brauchst du? Brauchst du überhaupt eins? Wenn du nicht immer einen Campingplatz zur Verfügung hast, du aber trotz dem Geschirr spülen oder Zähne putzen willst, ist die Antwort wahrscheinlich ja! Klar, du verlierst etwas Arbeitsfläche und Stauraum, aber mit einem Frischwassertank ist es alles andere als unmöglich, eine Küche mit Wasserhahn im Camper zu haben!

Eventuell reicht dir  aber auch ein Waschbecken, das nicht fest verklebt ist, sodass du es rausnehmen und bei Bedarf wieder einsetzen kannst. Solange du deinen Frischwassertank und deinen Abwasserbehälter irgendwo damit in Verbindung bringen kannst, sollte alles okay sein!

Fazit

Viele Fragen müssen beantwortet werden, bevor man eine Campingküche bauen kann, am besten so früh wie möglich. Je mehr man direkt zu Beginn plant, desto weniger Stress gibt es später mit Veränderungen, die in der letzten Sekunde durchgeführt werden müssen! Wir haben hier viele Fragen nur aufgeworfen, aber nicht beantwortet. Für viele Fragen gibt es einfach zu viele Antworten! Sie zu finden, liegt an dir!

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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