zuletzt aktualisiert:
21/6/2023
13 min
Heidi

Wunderschöne Algarve – Portugal zu jeder Jahreszeit

Portugal ist mehr als nur eine Erweiterung von Spanien, es ist ein eigenes Land mit ganz eigener Kultur. Eine Tour entlang der Alrarve führt euch zu jeder Jahreszeit durch die schönsten Orte in Portugal. Wir nehmen euch mit!

Wart ihr schonmal im Süden von Portugal? Rau und windig liegt die Küste mit ihren zerklüfteten Felsformationen vor euch. Im Sommer könnt ihr hier baden, doch nehmt euch vor den starken Strömungen an einigen Stränden in Acht. Und während sie im Sommer besonders schön ist, ist die Algarve auch einen Besuch außerhalb der Hauptsaison wert. Ihr könnt hier wandern, die verschiedenen Städte erkunden und euch das romantische Monchique Gebirge im Hinterland anschauen. Wunderschön sind zum Beispiel auch die zerklüfteten Sandstrände, die mit vielen kleinen Buchten aneinandergereiht sind und den Charakter der Algarve ausmachen.

Haben wir euer Interesse geweckt? Dann freut euch auf mehr! Mit dem Wohnmobil könnt ihr zu jeder Zeit einen großartigen Urlaub an der Algarve in Portugal planen! Und wir zeigen euch die schönsten Ziele.

Eine Reise mit dem Wohnmobil entlang der Algarve

Die Algarve ist ein Winterreiseziel, doch häufig fliegen bis Faro keine Flugzeuge. So müsst ihr in Lissabon eure Wohnmobiltour starten. Ihr könnt die Algarve mit einigen Tagen Hauptstadt verbinden, schaut euch die antiken Straßenbahnen hier an und schippert über den Tejo. Im Sommer dagegen braucht ihr die 300 Kilometer nicht zurücklegen und könnt ein Wohnmobil direkt an der Algarve mieten.

Startet ihr in Lissabon, werdet ihr die längste Brücke Europas überqueren, die ganze 18 Kilometer lang ist und einen atemberaubenden Blick über den Tejo bietet. Wenn ihr Lissabon den Rücken gekehrt habt, dann seht ihr Pinienwälder und das ursprüngliche Portugal mit seinen kleinen Dörfern und den ruhigen Straßen und Gassen. Das Land ist außerhalb der Metropole weniger besiedelt als Deutschland. 300 Kilometer liegen vor euch und eine Menge Abenteuer, bis ihr die wilde Küste nach knapp 5 Stunden Fahrt über Serpentinen erreicht habt. Ihr durchquert das Alentejo, eine Landschaft, die sich von Lissabon bis ins Hinterland der Algarve erstreckt.  

Eine Rundreise für die Sinne

Schaut euch die Algarve einmal genauer an und bestaunt die rauen Felsen im Meer und den Atlantik, der mächtig ans Ufer peitscht. Vor allem in den Wintermonaten ist das Klima warm und sonnig, doch das Meer kalt und stürmisch. Die zahlreichen Kontraste lassen euch ein neues Bild von dem unscheinbaren Land im Westen Europas bekommen. Portugal ist so anders als Spanien, grüner und von seiner natürlichen Schönheit her unvergleichlich. Einen Blick vom Strand aus jedoch könnt ihr euch erlauben und euer Wohnmobil auf einem der zahlreichen Campingplätze entlang der Küste parken.

Ein wunderschöner Ort ist Portimao, hier gibt es nicht nur den wunderschönen Sandstrand, sowie kleine Buchten, die sich der Küste entlangschlängeln, sondern auch einen Yachthafen und ein quirliges Stadtzentrum. Während er im Sommer überlaufen ist, ist der zweitgrößte Ort an der Algarve im Winter eine wahre Idylle. Eines der berühmtesten Cafés entlang der Küste ist das Casa Inglesa, das „Englische Haus“. Es liegt direkt am Wasser und bietet neben zahlreichen leckeren Törtchen und Kuchen mit einem deftigen Kaffee auch selbstgemachte Pralinen an. Hinter der Theke zieren rote Herzen mit Himbeerfüllung und blaue Fische mit dunkler Schokofüllung die Auslage. Als erstes Frühstück an der Algarve, mit der Sonne im Nacken und einem guten Roman auf dem Schoß, solltet ihr das Café nicht verpassen. Es ist das älteste des Ortes und existiert bereits seit 1922. Im Hafen von Portimao befindet sich eine verwitterte Burg, ein Lost Place, der trotz seinem verfallenen Zustand noch majestätisch über der Stadt Ort thront. Es ist ein Gerippe der Geschichte Portugals und prägt trotz allem bis heute den Ort.

Auf eurem Ausflug in die Vergangenheit könnt ihr hier weiterziehen, zum westlichsten Punkt Portugals. Dieser nennt sich Cabo de Sao Vincente und ist für die letzte Bratwurst vor Amerika bekannt. Auch der große Leuchtturm, der sich hoch oben auf der Klippe befindet und den Schiffen in der Nacht einen sicheren Weg weist, ist der letzte vor dem Atlantik. Im Winter ist es hier recht ruhig und ihr könnt die Natur allein genießen. Im Sommer dagegen wird das Kap von vielen Touristen heimgesucht, die ebenfalls einmal den westlichsten Punkt Europas erreichen möchten.

Von hier aus wendet ihr euch gen Norden und fahrt die Küste entlang bis nach Sarges. Hier scheint ebenfalls die Zeit stehen geblieben zu sein. Es gibt einige Souvenirläden, eine Töpferei und Surfschulen an der Hauptstraße. Überall stehen Straßenhändler, die Obst verkaufen, auch Apfelsinen und Orangen, für die Portugal bekannt ist. Weite Klippen erstrecken sich vor dem Atlantik, der seine riesigen Wellen an der Küste bricht. Hier ist die Heimat der Surfer und euer Wohnmobil könnt ihr auf einer Plattform hoch oben abstellen, von der aus das Forte de Beliche erblickt wird. Die Landschaft ist einzigartig und nahezu unberührt. 60 Meter tiefer brandet das Meer gegen die Küste. Und nun müsst ihr den ganzen Weg wieder zurückfahren, denn es gibt hier nur eine Straße, die sich entlang der Küste schlängelt. Wenn ihr am Abend erschöpft, aber glücklich auf eurem Campingplatz ankommt, dann ist der Vinoh Verde, der Grüne Wein aus der Region, die beste Alternative, um den Tag ausklingen zu lassen.   

Armacoa del Pera und Albufeira

Schaut euch entlang der Küste um und genießt jeden einzelnen Ort, wie Armacoa del Pera, einen kleinen Küstenort, der sich ungefähr in der Mitte der Algarve befindet und der im Sommer ein beliebter Touristen-Hotspot ist. Die Strände der einzelnen Orte sind wunderschön, ockerfarben, sandsteinfarben, gelb, orange und braun. In der Sonne glänzen die verschiedenen Farbtöne noch mehr, doch auch an trüben Tagen könnt ihr das Farbenspiel bewundern. In den Wintermonaten habt ihr die Städte entlang der Algarve außerdem ganz für euch. Ihr könnt die bunten Fischerboote auf dem Wasser schaukeln sehen und romantische kleine Buchten besuchen. Bereist ihr Portugal im Herbst oder im Winter, sind die Orte nicht überlaufen und ihr könnt dem Wind zuhören, wie er um die Klippen im Wind raunt. Es ist warm genug, dass ihr euch auf ein Handtuch legen und die Zeit genießen könnt.

Albufeira ist eine der weißen Städte mit wunderschönen kleinen Häusern, die aus der Maurenzeit stammen. Sie schmiegen sich gemütlich an einen Hang und lassen euch viele Treppen emporsteigen, wenn ihr einen Spaziergang durch die vielen Gassen machen wollt. Es gibt zahlreiche Restaurants, die leckere Fischgerichte anbieten und Souvenirshops mit Schlüsselanhängern und vielen anderen kleinen Touristenspielereien. Schaut einfach vorbei, parkt euer Wohnmobil an der Seite und genießt das Gefühl des Ortes. Es werden geführte Ausflüge an kleinen Buden angeboten, doch im Winter solltet ihr auf eigene Faust losziehen, denn die meisten Touren finden mangels Teilnehmern nicht statt. Vielleicht habt ihr aber Glück und ihr könnt bei einer Delfinsafari mitmachen. Die Tümmler bewegen sich vor der Küste Portugals und springen vor den Booten hoch in die Luft. Wenn ihr den Strand aufsuchen wollt, dann lauft doch durch die ausgespülte Höhle, die von der Altstadt hinunter zum Strand führt. Bei Flut wird der Strand in zwei Teile gespalten, doch bei Ebbe könnt ihr ihn in seiner ganzen Länge erwandern und zahlreiche Muscheln sammeln.

Fahrt mit dem Wohnmobil ins Hinterland – Serra de Monchique

Nicht nur die einzigartigen Strände bieten eine Genugtuung für die Urlauber, sondern auch das Hinterland. Es nennt sich Monchique Gebirge und hat atemberaubende Schluchten, wunderschöne Wanderwege und kleine urige Dörfer zu bieten. Doch Vorsicht, manche Straßen sind so eng, dass ihr mit eurem Wohnmobil ganz schön kurbeln müsst.

Der erste Ort, der empfehlenswert ist und wo ihr denkt, dass die Zeit stehen geblieben wäre, ist das Caldas de Monchique, ein kleiner Bergort, der, mit seinen heißen Quellen, sprich im Nirgendwo liegt. Wer Ruhe und Frieden sucht, der kann hier noch sehr viel davon finden. In einer kleinen Bar in einem Felsen kann man schön eine Kaffeepause einlegen, bevor man die 32,5 Grad heißen Bergquellen besucht. Nur sieben Kilometer entfernt befindet sich Monchique, nachdem das gesamte Gebirge benannt wurde. Wenn ihr zwischen all den weißen Häusern durchschaut, habt ihr einen wunderbaren Blick über das Tiefland vor euch, das sich bis zur Küste der Algarve erstreckt.

Folgt ihr der Hauptstraße, dann gelangt ihr an eine alte Kirche, die von einem Friedhof umgeben ist. Hier gibt es einen weiteren Aussichtspunkt und einen Brunnen. Nun gelingt euch der Blick auf das unterhalb gelegene Monchique und das wunderschöne Tiefland. Die Straße führt weiter hinauf in das Gebirge, welches nicht nur 445 Meter hoch ist, wie der Ort selbst, sondern 902 Meter. Die Spitze des höchsten Berges ist mit dem Auto befahrbar. Kurz vor dem Ziel gelangt ihr an einer Weihwasserquelle vorbei, wo die Portugiesen ihre 5 Liter Wasserflaschen auffüllen. Und nun erreicht ihr mit dem Wohnmobil die Spitze des atemberaubenden Foia. Auf dem Gipfel befindet sich ein Restaurant, welches zu einem Mittagessen mit spektakulärem Blick einlädt. Ab und zu weiden Kühe hinter dem Restaurant und ihr könnt die wunderschöne Landschaft genießen.

Folgt dem Fluss Andore, wenn ihr den Rückweg antretet und macht unbedingt einen Zwischenhalt in der Stadt Silves, die mit ihren weißen Häusern an die Maurenzeit erinnert. Die Stadt mit ihrer großen Festung, von der aus ihr einen wunderbaren Blick auf die Altstadtgassen habt, ist wahrlich einzigartig und erinnert an 1001 Nacht und den Nahen Osten. Solche Orte gibt es zahlreiche im Gebirge von Monchique.  

Genießt den Strand, Alvor, Lagos und den Zigeunermarkt in Loule

Genießt bei eurem Aufenthalt unbedingt einen Strandspaziergang, denn nur so lernt ihr die verschiedenen Strände der Algarve und ihre Felsformationen richtig kennen. Sie erinnern teils an Durdle Door an Englands Südküste. Entweder befinden sie sich direkt am Strand oder im seichten Wasser und werden vom Meer durchspült. Imposante Felsformationen gibt es hier an jedem Strand, doch auch Höhlen am Ufer prägen das Landschaftsbild. Genießt einen Spaziergang am Strand im Winter, denn hier sind zwar die Wellen ein wenig wilder, aber ihr seid allein. In einer der zahlreichen kleinen Höhlen, die sich am Strand befinden, ist es vollkommen still und ihr hört nur das Rauschen der Wellen. So etwas findet man sonst fast nirgendwo, eine solche Nähe zur See.

Ein weiteres Highlight auf eurer Wohnmobilreise ist der Ort Alvor mit seinem wunderschönen Hafen, der an einem Fluss liegt, an dem die Möwen siedeln. Die Algarve ist bekannt für ihre zahlreichen Wassertürme, deren Zeit jedoch schon lange abgelaufen ist. Viele zählen als Wahrzeichen des Ortes, kaum welche sind heute noch im Betrieb. Weiter geht die Reise nach Lagos, in eine etwas größere Stadt im Westen von Portugal, die ebenfalls von den Mauren und Römern geprägt wurde. Auch die Phönizier haben hier ihren Stil hinterlassen. Parkt euer Wohnmobil am Hafen und lauft durch die Altstadt zum Fort Pau da Bandeira. Die Uferpromenade, die Praca da Republika beherbergt viele Buchläden, Souvenirläden und Restaurants. Lagos besitzt die längste Stadtmauer Portugals, die von König Manuel I. erbaut wurde. Das berühmteste Gotteshaus ist die Santa Maria mit ihrem wunderschönen Altarbild und einer Nachbildung eines portugiesischen Dorfes über dem Eingang der Kirche.

Neben all den schönen Orten solltet ihr euch Loule für den Samstag aufheben, denn hier gibt es einmal pro Woche einen bezaubernden Markt mit langer Tradition. In einer Halle wird täglich frischer Fisch für das Mittagessen und Abendessen verkauft. In der Weihnachtszeit befindet sich hier ebenfalls ein kleiner Weihnachtsmarkt, der bei sommerlichen Temperaturen etwas fehl am Platz wirkt.

Entlang der östlichen Algarve – Faro, Olhao, Tavira, Vila Real de Santo Antonio

Bevor ihr die Rückfahrt antretet, solltet ihr euch den Osten der Algarve noch einmal anschauen. Mit eurem Wohnmobil fahrt ihr durch verschiedene Orte, wie Faro. Hier gibt es einen Präsidentenpalast und eine alte Stadtkirche, gepaart mit einem offenkundigen maurischen Einfluss. Dahinter beginnt das 60 km lange Naturschutzgebiet Ria Formosa mit seinen Salinen, welches sich bis zur spanischen Grenze hinzieht. Es wird von Booten und zahlreichen Inseln geprägt.

Der Osten der Algarve ist noch ein Geheimtipp für Urlauber. Hier lebt man vom Fischfang und den Austern, nicht von Touristen, wie in Portimao, Lagos und den anderen großen Städten. Entlang der Ostküste erreicht ihr auch bald Olhao mit seiner wunderschönen Insel Armona und dem Leuchtturm. Der Stil der Mauren erinnert an eine arabische Medina. Das Wahrzeichen dieses bescheidenen, kleinen Ortes jedoch ist eine Meerjungfraubüste mit langen Haaren.

Architektonisch völlig anders als Olhao ist die römische Stadt Tavira am Rio Gilao. Wie in Lissabon gab es auch hier 1755 ein starkes Erdbeben, das einen Großteil des Ortes zerstörte, welcher jedoch in den darauf folgenden Jahren wieder liebevoll aufgebaut wurde. Das Wahrzeichen der Küstenstadt ist das Castelo dos Mouros mit einem einzigartigen Ausblick über den Strand.

Wenn ihr der Küste weiter folgt, dann erreicht ihr zeitnah den spanischen Grenzort Vila Real de Santo Antonio am Fluss Guidiana. Hier gibt es einen kleinen aber feinen Yachthafen und zahlreiche enge Gassen. Die Häuser wurden im Stil von Lissabon nach dem Erdbeben 1755 errichtet. Sonntags ist hier immer ein Markt auf dem Praca Marques de Pombal zu finden, der durch einen gigantischen Obelisken geziert wurde. Es gibt auch eine Fähre ins spanische Avemonte. Mit dem Wohnmobil jedoch könnt ihr die 1991 eingeweihte Brücke benutzen und schon wird Portugal verlassen. Mit vielen Eindrücken könnt ihr nun nach Lissabon zurückreisen.

Fazit

Eine Reise an die Algarve lohnt sich auf alle Fälle. Im Winter sind hier weder im Westen noch im Osten viele Touristen und ihr könnt mit den Einheimischen kommunizieren. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten, jedoch auch Natur und Landschaft. Genießt die Zeit hier auf einigen der schönsten Campingplätze in Portugal.

Heidi
Heidi hat langjährige Erfahrung in der Reise- und Tourismusindustrie und ist schon so ziemlich überall gewesen. Mit Wissen und Erfahrungen über die beliebtesten Camper-Ziele und die, die grade erst im Kommen sind, sind ihre Tipps für die nächste große Reise unverzichtbar.
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