zuletzt aktualisiert:
18/9/2023
8 min
Heidi

Regenerativer Tourismus am Beispiel des Campings

Wir Camper lieben und leben die Natur. Damit sie uns erhalten bleibt, lehnen immer mehr Camper zum renegartiven Tourismus.

In den letzten Jahren sind viele wunderschöne Touristenziele durch Unachtsamkeit verletzt und teilweise sogar zerstört worden. Deshalb setzen viele nun auf regenerativen und nachhaltigen Tourismus, der sich mit Camping sehr gut verbinden lässt. Camping findet in der Natur statt und nicht in riesigen Hotelbauten, die jahrelang leer in der Landschaft stehen oder die Gebiete verschandeln. Genau das ist der erste Schritt zur Nachhaltigkeit und zum Erhalten unserer schönen Mutter Erde. Und das ist, worum es beim regenerativen Camping geht!  

Was ist regenerativer Tourismus?

Im Mittelpunkt des regenerativen Tourismus stehen der Sinneswandel und der Umweltschutz. In den letzten Jahren ist nicht nur die Lebensweise vieler Menschen nachhaltiger geworden und die Reduktion des Konsums in den Mittelpunkt gerückt, auch auf Reisen wird dieser Lebensstil überdacht und die eigene Regeneration, sowie die der Umwelt, in den Mittelpunkt gestellt. Der Klimawandel schreitet fort und Tourismus war in den letzten Jahren mit 8 Prozent ein großer Umweltfaktor. Doch nun kommt mit regenerativem Tourismus eine neue Methode ins Gespräch, die hier ganz neue Ziele setzt. Nachhaltigkeit ist nicht mehr ausreichend, die Schäden müssen vermieden und vor allem behoben werden.

Camping als besondere Urlaubsform

So lieb es uns wäre, wenn wir als Camper voll im Einklang mit der Natur stünden, dürfen wir nicht vergessen, dass wir selbst Schäden hinterlassen. Natürlich setzt auch Camping Emissionen frei, wenn mit dem Camper über die Autobahnen gefahren wird. Doch weniger als auf einem Kreuzfahrtschiff oder mit dem Flugzeug. Noch dazu wird die Natur eingebunden und Gebiete kennengelernt, die kein Pauschaltourist so schnell erkunden kann.

Die Reiseart kann auch in verschiedenen Formen ausgelebt werden, zum Beispiel mit dem Zelt und einem Fahrrad entlang der Flüsse in Deutschland oder vielleicht sogar mit dem Zug quer durch Europa, so werden natürlich weniger Emissionen freigesetzt als mit einem Wohnmobil oder einem Caravan, bei denen wir jedoch auch mit Elektrofahrzeugen oder Solaranlagen Abhilfe schaffen können. Generell jedoch ist Camping eine sehr individuelle Art, den Urlaub in der Natur und im Einklang mit der Natur zu verbringen. Wie ihr diesen Urlaub ausleben möchtet, das ist euch überlassen. Hier gilt jedoch das Motto: je nachhaltiger, desto besser.

Familienurlaub mit Kindern ist noch mal was anderes, als wenn ein Pärchen mit dem Rucksack unterwegs ist und die Welt erkundet. Wichtig ist, dass ihr die Umwelt um euch herum akzeptiert und ihr euren Müll fachgerecht entsorgt. In den europäischen Ländern kann die Mülltrennung verschieden gehandhabt werden. Informiert euch schon im Vorfeld über das jeweilige Land und die Gepflogenheiten. Der erste Schritt jedoch ist, keinen Müll an den Stränden und in der Natur liegenzulassen und ihn in die vorhandenen Mülleimer zu entsorgen. Auch die fachgerechte Entsorgung des Inhalts der eingebauten Campingtoilette sollte nur auf dafür vorgeschriebene Plätze auf dem Campingplatz erfolgen, nicht mitten in der Natur.

Besondere Plätze und Green Camping für den regenerativen Tourismus

Leider wurde auch im Campingbereich in den letzten Jahren häufig „hausiert“. Es wurde in der Natur wild gecampt und der Müll einfach in die Büsche geschmissen. Viele Länder haben daraufhin verboten, wild zu campen. In einigen Gebieten, wie Skandinavien, gibt es Plätze, die für eine Nacht nahezu perfekt sind. Auch Holzhütten sind für Urlauber vorhanden, in denen sie ihren Schlafsack auslegen und nächtigen können. Diese Reiseart ist vor allem im Sommer eine Herausforderung und ihr seid mit der Umwelt und der Natur eng verbunden. In den letzten Jahren sprossen immer mehr Green Campingplätze aus dem Boden, wie Pilze im Wald. Am Anfang wurden diese skeptisch beäugt, denn mit Nachhaltigkeit, so war die Denkweise, ist wenig Komfort vorhanden. Das war jedoch ein Trugschluss. Das Projekt war in ganz Europa ein voller Erfolg.

Was ist Nachhaltigkeit beim Campen?

Luxus kann mit Nachhaltigkeit im Einklang stehen, so zeigt es der 5-Sterne Campingplatz La Roubine im schönen Frankreich, der durch nachhaltige Energie, Solaranlagen und Wärmepumpen sehr modern ausgestattet ist. Er verfügt über einen Spa-Bereich mit Infrarot-Sauna, Biotiful Spa, Schwimmbad und zahlreichen Sportmöglichkeiten. Auch das Recycling wird hier in den Mittelpunkt gestellt. Ihr könnt mitten in der Natur entspannen und den Blick auf die Ardeche-Schlucht genießen, eine der imposantesten Schluchten Frankreichs, die sich zwischen den Rhone Alpes und der Cote d’Azur erstreckt.  

Eine weitere Anlaufstelle für den sanften Tourismus gibt es auf Sardinien mitten im Paradies. Der Campingplatz Tiliguerta ist von kilometerlangem, weißen Sandstrand umgeben und azurblauem Meer, welches an die Karibik erinnert. Dazu gibt es jede Menge Dünen und bewaldete Berge, die ihren Ursprung bewahrt haben. Auf dem Campingplatz stehen Ökotourismus und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Große Bäume wurden gepflanzt, sodass die Klimaanlagen in den Wohnmobilen überflüssig sind. Energie kann so leicht gespart werden, auch im heißen und trockenen Sommer der Mittelmeerregion. Wer ohne Wohnmobil und ganz umweltfreundlich mit Fähre und Zug anreisen möchte, auch für den ist hier gesorgt, denn die Unterkünfte aus zertifizierten Holzbeständen sind modern eingerichtet und bieten einen guten Komfort. Zeltplätze sind ebenfalls vorhanden. Die öffentlichen Anlagen werden mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln geputzt.

Auch in Kroatien könnt ihr entspannen und dem Massentourismus entfliehen, nämlich auf der wenig besiedelten Insel Cres, die in der Nähe von Rijeka liegt und ein Highlight der Natur darstellt.  Hier gibt es den Campingplatz Kovacine, der fast 1000 Stellplätze auf sandigem Boden hat. Auch ein FKK-Strand gehört zum Terrain und bietet für die Menschen vor Ort ein beliebtes Ziel. Es gibt verschiedene Auflagen, die für Ökourlaub von beiden Seiten her erfüllt werden müssen. Die Natur ist und bleibt nahezu unberührt. Es wird nicht mehrgeschossig gebaut und die Idylle, sowie der Ursprung der Landschaft stehen hier im Mittelpunkt.  

Genau so geht es auf dem Campingplatz „Bauernhof Madonna di Pogi“ zu, weit weg vom Meer und mitten im Hinterland der schönen Toskana. Hier leben die Menschen ebenfalls in Einklang mit der Natur mitten in der Toskana. Es gibt Mietwohnmobile, Holzhütten, Zeltplätze, sowie parzellenfreie Stellplätze für eigene Wohnmobile. Neben hochwertigen Recyclingtechniken wird das Abwasser aufbereitet und für die Bewässerung der dazugehörigen Baumschule verwendet. Die Tiere, die hier zu Hause sind, haben Bio-Eier, die am Morgen auf den Frühstückstischen landen und auch Bio-Gemüse wird im hofeigenen Garten angebaut. Selbst das Abendessen ist nachhaltig und eine kulinarische Köstlichkeit.

Wenn ihr nicht ganz so weit fahren möchtet, um euren Bio-Urlaub zu genießen, dann gönnt euch einen Wochenendausflug in die Lüneburger Heide, denn auch hier gibt es den Uhlenlöper-Campingplatz in Uelzen, der jede Menge ökologische und nachhaltige Gesichtspunkte hat. Wandert durch die Lüneburger Heide und lernt einen idyllischen Fleck Erde kennen, der nicht von Touristen bestürmt wird. Die Lüneburger Heide ist vor allem in der Nebensaison einen Besuch wert.

Heidi
Heidi hat langjährige Erfahrung in der Reise- und Tourismusindustrie und ist schon so ziemlich überall gewesen. Mit Wissen und Erfahrungen über die beliebtesten Camper-Ziele und die, die grade erst im Kommen sind, sind ihre Tipps für die nächste große Reise unverzichtbar.
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