zuletzt aktualisiert:
3/4/2023
7 min
Julian

Übernachten im Freien trotz Heuschnupfen

Das Frühjahr rückt näher und mit ihm die Hauptsaison für Heuschnupfen. Als Camper kann Heuschnupfen eine echte Plage sein. Wir helfen dir mit 7 einfachen Tipps, damit du trotzdem im Freien übernachten kannst!

Allergien und Heuschnupfen können für Outdoor-Liebhaber besonders frustrierend sein. Wenn du campen möchtest, aber vor Niesen, juckenden roten Augen, einer laufenden Nase und allgemeiner schlechter Gesundheit Angst hast, kann es schnell vorkommen, dass du einfach aufgibst, schon bevor du überhaupt angefangen hast. Ich kenne das Gefühl nur zu gut, als ehemaliger Pfadfinder, der schon sein ganzes Leben mit Heuschnupfen zu kämpfen hatte. 

Doch das heißt nicht, dass du dich in der freien Natur von Allergenen gefangen fühlen musst! Denn nur weil dein Körper fälschlicherweise denkt, dass Blüten und Gräser eine Gefahr für ihn darstellen, musst du nicht auf Mutter Natur verzichten. All die Sehenswürdigkeiten und Eindrücke, die eine Reise in die Natur mit sich bringen kann, sollen dir nicht verwehrt bleiben! Es gibt einfache Methoden, wie du auch mit Heuschnupfen entspannte Tage und Nächte mit Camping verbringen kannst.

7 Tipps, wie du mit Heuschnupfen Campen kannst

Lass dich nicht abschrecken und gib den Kampf gegen die Allergene nicht auf, bevor er überhaupt begonnen hat! Wir haben Tipps gesammelt, mit denen du auch mit Heuschnupfen problemlos im Freien übernachten kannst!

1. Kenn deinen Auslöser und deine Allergiesaison

Die wichtigste Regel ist, in Erfahrung zu bringen, worauf du tatsächlich allergisch reagierst. Üblicherweise müssen wir uns nur zu speziellen Jahres- bzw. Blütezeiten mit spezifischen Allergenen herumschlagen. Am häufigsten sind hier das Frühjahr und der Frühsommer, da zu diesen Zeiten eben am meisten blüht. Sollte es auch dir so gehen, gibt es eine einfache Lösung! Verschieb deinen Campingtrip einfach auf eine andere Jahreszeit!

Der spätere Sommer oder der Herbst sind ebenfalls wundervolle Jahreszeiten für einen Campingausflug. Und solltest du einer der seltenen Fälle sein, die eher im Spätsommer Heuschnupfen bekommen, kannst du ihn auch vorziehen! Wenn du also noch nicht weißt, das dein Hauptallergen ist und wann du am stärksten betroffen bist, geh am besten im Herbst zu deinem Hausarzt, damit dieser das in Erfahrung bringen kann!

2. Wähle den richtigen Campingplatz

Genau wie die Jahreszeit kann auch der Ort wichtig sein, wenn du eine allergische Reaktion vermeiden willst. Du weißt, dass du allergisch gegen gewisse Baumarten bist? Dann kannst du doch einfach die Augen nach einem Campingplatz offen halten, auf dem diese Pflanze nicht wächst! Dasselbe gilt für Getreide oder bestimmte Gräser. Wenn du dich im Voraus richtig informierst, kannst du leicht einen enttäuschenden Trip vermeiden.

Auch sonst kann auf einem Campingplatz der richtige Stellplatz helfen. Lass deinen Camper einfach nicht unter dem Baum parken, der konstant Pollen abwirft! Oder stell ihn eher am Hang oder auf einem Hügel auf, wo eine leichte Brise die Pollen davon pustet. Auch Camping am Strand kann helfen, da Allergene an sich hier weniger Probleme darstellen. Keine Pflanzen, keine Sorge!

3. Bleibe mit deinen Medikamenten auf dem Laufenden

Natürlich gibt es auch andere Wege, als dem Allergen aus dem Weg zu gehen. Du kannst mit den richtigen Medikamenten die Gefahr durch das Allergen auch ganz einfach bannen! Cetirizin-Präparate wie dieses hier, können dabei geradezu Wunder wirken, wenn du weißt, was du brauchst. Alle möglichen Antihistaminika, Augentropfen und Nasensprays können deine Symptome reduzieren. Besonders wenn du dazu noch mit Asthma und ähnlichem zu kämpfen hast, solltest du auf keinen Fall deinen Inhalator vergessen. Und da kein Medikament perfekt wird, ist es trotzdem weise, die anderen Tipps auf dieser Liste zu beherzigen.

4. Halte die Allergene aus Zelt oder Camper fern

Dein Camper oder Zelt ist in vieler Hinsicht ein sicherer Raum vor den Allergenen im Freien. Wenn du das so beibehalten willst, solltest du versuchen, die Allergene draußen zu halten! Zieh dir am besten die Schuhe und die Jacke aus, bevor du eintrittst, oder bewahre sie zumindest zusammen am Eingang auf. Bist du mit Hund campen, solltest du auch deinen Vierbeiner abwischen und reinigen, bevor er die Pollen überall im Camper verteilt. Je weniger Allergene es ins Fahrzeug schaffen, desto besser! Auch ein Lüfter kann hier helfen, um Pollen wieder aus dem Camper zu entfernen.

5. Wähle allergikerfreundliche Aktivitäten

Allergien sind vor allem dann gefährlich, wenn dein Körper besonders viel Allergene aufnimmt. Das kann aus verschiedenen Gründen passieren, sei es erhöhte Atemfrequenz wegen schwerer physischer Aktivität oder auch eine Wildblumenwanderung, in der man es einfach mit besonders vielen Allergenen zu tun bekommt. Doch das heißt nicht, dass du nie aus dem Camper kommen solltest.

Besonders beim Urlaub am Wasser, gibt es viele sportliche Aktivitäten, die vollkommen sicher durchzuführen sind. Kitesurfen, Wasserski, Schwimmen, all das setzt dich kaum Pollen aus. Auch am Land können mit Beachvolleyball oder einer Städtetour Pollen vermieden werden. Denk einfach an deinen Heuschnupfen, bevor du deine Aktivitäten planst!

6. Sei am Lagerfeuer vorsichtig

Der Bezug ist hier vielleicht nicht jedem sofort klar, doch ein Lagerfeuer kann deinen Heuschnupfen verschlimmern! Der Rauch, der immer in genau deine Richtung zu wehen scheint, kann deine Lunge reizen und die Belastungen durch Heuschnupfen verschlimmern, besonders bei Asthmatikern. Es ist also, besonders bei ohnehin gefährdeten Personen, manchmal weise, das Lagerfeuer zu vermeiden, auch wenn es für die Campingerfahrung perfekt wirkt. Auch auf einem Gasgrill kann man gutes Campingessen machen!

7. Mach dir einen Notfallplan

Egal, was dein Allergiestatus ist, es kann immer ein Notfall eintreten. Das gilt auch für Heuschnupfen, der im Notfall zu Atemnot durch eine zugeschwollene Luftröhre führen kann. Es ist immer gut, einen direkten Draht zur nächsten Notaufnahme zu haben, oder einen Mitreisenden, der weiß, was im Notfall zu tun ist. Im Notfall kann auch ein Epinephrin-Injektor wortwörtlich Leben retten.

Fazit zum Camping mit Heuschnupfen

Camping erfordert viel Vorbereitung, so oder so. Du musst für jedes Wetter, für jede Eventualität, oft sogar für einen einfach enttäuschenden Campingplatz vorbereitet sein. Wer Allergien hat, muss dieser Liste leider noch mehr Sorgen hinzufügen. Doch ich bin der Meinung, dass das Campen all den Aufwand trotzdem Wert ist.

Klär alles vor dem Urlaub ab. Sprich mit einem Allergologen oder HNO-Arzt, am besten im Herbst, wenn die meisten Allergen-Checks durchgeführt werden. Hol dir deine Diagnose und du bist auf dem richtigen Weg, deinen Heuschnupfen zu behandeln. Wissen ist Macht und mit dem richtigen Wissen kannst du auch mit Heuschnupfen ganz normal Campen gehen!

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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